Wir haben immer wieder über Aktien, Anleihen, Fonds, ETFs oder Immobilien geredet. Tatsächlich haben wir eine Kategorie der Finanzprodukte bisher gar nicht beleuchtet. Das war tatsächlich sehr bewusst, denn es gibt Millionen verschiedene solcher Anlage-Zertifikate, manche mit mehr Sinn, manche mit weniger Sinn. Trotzdem werden wir mit dieser Folge den Startschuss für eine lange Reise durch die Zertifikate Welt geben. Aber keine Sorge, wir behandeln dazwischen immer wieder auch andere Themen. Wir stellen uns in der heutigen Folge die Frage, was sind eigentlich Anlagezertifikate? Wo und wieso sind sie entstanden? Welche Möglichkeiten habe ich mit diesen? Welche Vorteile und Nachteile haben sie? Und wie immer: Brauchst du Sie? All das in der heutigen Folge!
Fangen wir mit der ersten Frage an, was sind eigentlich Zertifikate?
Zertifikate gehören zu den strukturierten Finanzprodukten, das bedeutet so ein Finanzprodukt entsteht nur dann, wenn es mind. aus zwei Finanzinstrumenten besteht.
Ein Zertifikat lässt dich immer Teil am Erfolg oder Misserfolg an einem Geschäft an der Börse haben. Dadurch hat ein Zertifikat immer einen gewissen Basiswert, bspw. den DAX. Das bedeutet, die Entwicklung eines Zertifikates mit dem DAX als Basiswert ist abhängig von der Entwicklung des DAX.
Anlagezertifikate werden immer von Banken herausgeben, anders als bei Aktien oder Fonds (Emittentenrisiko!) und sind speziell für Privatanleger. Gerade komplizierte Anlagemöglichkeiten werden so für Privatpersonen zugänglich gemacht.
Das erste Zertifikate wurde von der Dresdner Bank (heute Commerzbank) im Jahr 1990 an den Markt gebracht und bildete damals den DAX als Indexzertifikat 1 zu 1 ab. Heute sind bekannte Anbieter Lang & Schwarz, Société General, DZ Bank, Goldman Sachs oder die HSBC.
Welche Möglichkeiten hast du nun mit Zertifikaten?
Wie zu Beginn schon gesagt gibt es Millionen von verschiedenen Zertifikaten, daher kannst du dir sicherlich auch denken, dass es dementsprechend viele Möglichkeiten gibt.
Aber um dir grundsätzlich mal einen Überblick zu geben, hier eine kleine Auswahl:
- Zinszahlungen: Das Zertifikat bezahlt dir je nach Entwicklung des Basiswertes einen festgelegten Zins während einer bestimmten Laufzeit. Dein Risiko ist hier minimiert, aber natürlich dein Gewinn auch begrenzt.
- Gewinnentwicklung: Das Zertifikat bildet einen Basiswert nach, ggf. mit einer stärkeren Entwicklung (Hebel).
- Hebel: Das Zertifikat bildet einen Basiswert nach, hat eine Verlustbegrenzung (Knock-out Schwelle) und einen Hebel. Sodass sich das Zertifikat wesentlich stärker entwickelt als der Basiswert. Hier kann man auf steigende, aber auch fallende Kurse setzen.
- Garantie: Das Zertifikat garantiert dir nach Ende der Laufzeit eine Rückzahlung von 100%, unabhängig von der Entwicklung
Welche Vorteile hast du mit Zertifikaten?
Zum einen kannst du, wie zuvor schon gesagt relativ aufwendige Anlagestrategien verfolgen ohne eine hohen Kapitaleinsatz. Gleichzeitig kannst du mit ihnen dein Risiko steuern. Zum einen vermindertes Risiko (Garantiezertifikate) oder verstärktes Risiko (Hebelzertifikate). Weiterhin hast du die Möglichkeit, mit Zertifikaten auch in eher schwierig zugängliche Anlageklassen, bspw. Rohstoffe oder Edelmetalle zu investieren, ohne das du sie direkt bei dir lagern musst.
Welche Nachteile haben Zertifikate?
Im Gegensatz zu Fonds bzw. ETFs werden sie nicht als Sondervermögen bezeichnet. Das bedeutet, wenn die jeweilige Bank (Emittent) ausfällt, ist das Zertifikat auch weg. Bei einer Fondsgesellschaft ist das nicht so, deine Fondsanteile bleiben auch im Falle einer Insolvenz bestehen.
Weiterhin profitieren die jeweiligen Unternehmen bzw. Aktienwerte nicht von der Anlage in Zertifikate, anders als bei einem direkten Aktienkauf. Gleichzeitig kann das Risiko (Schwingungsverhalten) bei Zertifikaten extrem hoch sein.
Kommen wir zur Frage, brauchst du Zertifikate?
Gerade wenn du eine bestimmte Summe mit einem geringeren Risiko anlegen möchtest, können Zertifikate eine gute Möglichkeit sein. Denn du kannst dein Geld anlegen und bekommst i.d.R. einen Zins der zumindest die Inflation bekämpft.
Auch wenn du bspw. in Rohstoffe oder Edelmetalle investieren möchtest bieten Zertifikate hier eine gute Möglichkeit.
Wenn du allerdings am Anfang stehst und gerade mit dem Investieren loslegst, müssen Zertifikate nicht unbedingt sein. Hier solltest du auf die herkömmlichen Fonds bzw. ETFs zurückgreifen!
Wenn du Fragen zu diesem Thema hast, schreib uns gerne und wir klären deine Fragen!
Zum Schluss, wie immer ein Zitat. Heute vom US-Aktienhändler William J. O’Neil:
“Das ganze Geheimnis des Gewinnens und des Verlierens an der Börse besteht darin, so wenig wie möglich zu verlieren, wenn man Unrecht hat.”
William J. O’Neil
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Diese Folge haben wir mit diesem* Mikrofon aufgenommen.
Geplant haben wir die Folge hiermit*.
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