Die Inflation ist hoch, die Zinsen bei null oder sogar Negativ. Mitten in der Corona Pandemie haben die Zentralbanken ihre Leitzinsen nochmals gesenkt und Anleihenkaufprogramme erhöht. Jetzt will die FED anfangen und die Zinsen zu erhöhen. Daher stellen wir uns in der heutigen Folge die Frage, was ist der Leitzins eigentlich? Welche Aufgabe hat der Leitzins? Was passiert jetzt mit den (Aktien-) Märkten? Worauf musst du achten? All das in der heutigen Folge!
Starten wir mit der ersten Grundlagen-Frage, was ist der Leitzins eigentlich?
Grundsätzlich ist das gesamte Thema der Geldpolitik ein sehr abstraktes Thema, daher versuchen wir es in unserem Podcast vereinfacht darzustellen. Der Leitzins ist ein Zins bzw. eine Größe, die die Zentralbank festlegt. Die Zentralbank selber ist verantwortlich für die Politik rund um die jeweilige Währung und Geldpolitik. In der EU ist das die EZB.
Das System des Leitzinses ist weltweit gleich und wird immer von der Zentralbank festgelegt. Dieser Zins ist maßgeblich für die Zinsen der restlichen Banken in diesem jeweiligen Land.
Übersicht:
EZB (Europäische Zentralbank): -0,50%
FED (Federal Reserve Bank (USA): 0 bis 0,25%
SNB (Schweizer Nationalbank): -0,75%
Chinesische Volksbank: 4,05%
Welche Aufgaben hat nun der Leitzins?
Hier gibt es verschiedene Anschauungen und Theorien. Eigentlich dient er als Steuerung der restlichen Bankgeschäfte im Land. So richten sich die Kreditzinsen der “normalen” Banken auch nach dem Leitzins.
Weiterhin soll er als Orientierung dienen. Grundsätzlich gilt nämlich: Wenn die Zinsen gesenkt werden, möchte die Zentralbank die Wirtschaft stärken und wenn die Zinsen steigen, soll die Wirtschaft etwas gebremst werden. Das musst nicht unbedingt negativ sein.
Welchen Einfluss hat solch ein Leitzins nun auf die Aktien bspw.?
Grundsätzlich reagieren die Aktienmärkte auf Zinsentscheidungen der Zentralbanken teilweise sehr stark. Zinssenkungen sind i.d.R. positiv für die Märkte und Zinssteigerungen eher nicht. Das liegt daran, dass ein höherer Zins auch bedeutet, dass sichere Anlagen, also mit geringeren oder keinen Schwankungen, interessanter werden. Kurz um sie bringen mehr Rendite.
Aktuell gibt es solche wirklich sicheren Anlagen mit einer Rendite (mehr als die Inflationsrate) faktisch nicht. Sollten die Zinsen jetzt mehr steigen, kann so etwas sicheres (bspw. Staatsanleihen) interessanter sein als Aktien. Die Nachfrage für Aktien würde sinken und damit auch die Kurse.
Worauf musst du jetzt in der aktuellen Situation achten?
Die EZB möchte bisher keine Zinserhöhungen vornehmen, einzig die FED in den USA möchte gegen März 2022 den Zins etwas anheben. Die Auswirkungen auf die Aktienmärkte in den USA werden wahrscheinlich eher gering sein, da die Inflation immer noch sehr hoch ist und damit die “sicheren” Anlagen immer noch keine wirklich positive Rendite erwirtschaften können.
Eventuell können aber europäische Aktien profitieren, weil in Europa so eine Zinserhöhung nicht stattfinden soll. (Allerdings teilweise schon eingepreist)
Gerade wenn du langfristig oder mittelfristig investierst, sollte dich so etwas nicht unbedingt in deiner Entscheidung beeinflussen.
Wenn du allerdings im kurzfristigen Bereich unterwegs bist, solltest du dich auf stärkere Schwankungen einstellen.
Wenn du Fragen zu diesem Thema hast, schreib uns gerne und wir klären deine Fragen!
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Zum Schluss, wie immer ein Zitat. Heute vom ehemaligen Bundesbankpräsidenten, Jens Weidmann, der hat 2013 gesagt:
„Entscheidend ist, dass wir rechtzeitig aus der Situation des Niedrigzinsumfeldes wieder rauskommen“
Jens Weidmann
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Diese Folge haben wir mit diesem* Mikrofon aufgenommen.
Geplant haben wir die Folge hiermit*.
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