Negativzinsen oder Vewahrentgelte oder zum Teil sogar Strafzinsen genannt. Man hört, sieht oder liest es oft in den Nachrichten, dass einige Banken diese Zinsen auf das Geld ihrer Kunden verlangen bzw. berechnen. Was genau sind diese Negativzinsen aber wirklich? Warum werden Sie berechnet? Wie kann ich Ihnen entgehen? Und worauf solltest du achten?
All das in der heutigen Folge! Los geht’s.
Fangen wir mit der ersten Frage an, was genau sind Negativzinsen?
Na ja, Zinsen an sich bezahlt man bspw. für einen Kredit als Preis für das Ausleihen eines bestimmten Betrages oder man erhält eine Zinszahlung, da man Geld angelegt hat. Negativzinsen ist ein negativer Prozentbetrag, der ab einer bestimmten Geldsumme, meistens auf Girokonten oder Tagesgeldkonten, von den jeweiligen Banken verlangt wird. I.d.R. gibt es auf diesen Konten einen Freibetrag. So lange man sich in diesem bewegt, werden keine Negativzinsen verlangt, erst wenn du dich darüber bewegst.
Warum werden diese Negativzinsen von den Banken verlangt?
Das liegt in erster Linie an der anhaltenden Niedrigzinspolitik der EZB (Europäische Zentralbank), die Banken in Europa dazu verpflichtet, einen mind. Betrag der betreuten Kundengelder als Mindestreserve (um Insolvenzen vorzubeugen) bei der EZB zu parken. Da die Politik der Zentralbank zu einer leichteren und günstigeren Kreditvergabe motivieren möchte, hat sie im Jahr 2016 eben diesen negativen Einlagensatz von -0,4% eingesetzt und diesen im Jahr 2019 sogar auf -0,5% erhöht. Bedeutet, die Banken zahlen seit 2016 für jeden Euro, der auf “ihren Konten” liegt einen negativen Zins von -0,4% bzw. -0,5%. Da gleichzeitig allerdings die Margen (der Gewinn) im Kreditgeschäft der Banken sinkt, da bspw. eine Baufinanzierung nicht mehr wie früher für 6-8% sondern eben sogar mit unter 1% vergeben wird, fehlen die Einnahmen auf der anderen Seite. Somit sind immer mehr Banken (in Deutschland mehr als 450) dazu gezwungen, diese Negativzinsen der EZB an ihre Kunden weiterzugeben.
Das genau ist auch das Ziel der EZB. Diese möchte auch nicht das Privat- wie auch Firmenkunden ihr Geld nur auf den Konten liegen haben, sondern dass sie damit konsumieren und investieren, um das Wachstum der Wirtschaft zu gewährleisten.
Kommen wir zur Frage, wie du diesen Negativzinsen entgehen kannst?
Grundsätzlich einfach nicht so viel Geld auf dem Konto haben… Nein, das kann natürlich auch nicht die Lösung sein.
Wer jetzt denkt “Negativzinsen betreffen mich nicht, ich habe viel zu wenig Geld auf dem Konto” sollte aufpassen, dass er/sie sich nicht irrt, denn die ersten Banken haben ihren Freibetrag bei Neukunden schon auf 1€ gesenkt.
Hier unsere 5 Lösungen, um Negativzinsen zu entgehen (für genauere Infos klickt gerne auf die Links zu den jeweiligen Podcast Folgen):
- 1. Lösung: Geld auf verschiedene Banken verteilen.
- 2. Lösung: Anfangen einen Teil des Geldes in Wertpapiere mit der persönlichen Risikoneigung zu investieren (ETFs/Fonds).
- 3. Lösung: In Immobilien investieren, entweder direkt oder über Anteile von offenen Immobilienfonds.
- 4. Lösung: Altersvorsorge betreiben bspw. mit einer Rentenversicherung.
- 5. Lösung: Ausgeben 🙂
Worauf solltest du bei dem allen aber achten?
Manche Banken gerade im Ausland werben damit, dass sie keine Negativzinsen verlangen und sogar teilweise eine Verzinsung anbieten. Hier solltest du aber sehr vorsichtig sein. Denn eigentlich ist es gerade in der EURO-Zone aktuell unmöglich, eine Verzinsung für Kundengelder als Bank zu gewährleisten. Das macht nur Sinn, wenn man als Bank unbedingt Liquidität benötigt und ob du dort dein Geld angelegt haben willst, ist fraglich… Gleichzeitig hast du je nach Land der Bank das Problem von Fremdwährungsrisiken. Hier muss dir bewusst sein, dass du nicht einfach dein Geld auf einem vermeintlich sicheren Konto liegen hast, sondern in dem Moment ein Investment in eine Fremdwährung mit Kursschwankungen zum Euro tätigst.
Wenn du Fragen zu diesem Thema oder Anregungen hast, schreib uns wie immer gerne!
Zum Schluss ein Zitat, heute vom ehemaligen EZB-Präsidenten Mario Draghi:
“Die EZB ist bereit, im Rahmen ihres Mandats alles zu tun, was nötig ist, um den Euro zu retten. Und glauben Sie mir: Es wird genug sein.”
Mario Draghi
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Diese Folge haben wir mit diesem* Mikrofon aufgenommen.
Geplant haben wir die Folge hiermit*.
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